Karte (Kartografie) - Gorsleben

Gorsleben
Gorsleben ist ein Ortsteil der Stadt und Landgemeinde An der Schmücke im thüringischen Kyffhäuserkreis. Westlich von Gorsleben mündet der hier meist Lossa genannte Lossa/Unstrutkanal in die Unstrut. Zum Ortsnamensbestandteil -leben siehe dort.

Gorsleben wurde 772 erstmals als Genrichesleiba, was so viel bedeutet wie „Erbe des Genrich“, in einer Urkunde des Klosters Fulda erwähnt. Der Name änderte sich noch mehrmals in Goricheslebo, Gonneleve, Gaurisleybin, Gersteleben und Gorisleben. In Gorsleben gab es im Mittelalter ein Zisterzienser-Nonnenkloster, dessen Kirche noch als heutige Dorfkirche St. Bonifatius steht. Der Ort wurde im Dreißigjährigen Krieg, während einer Besetzung durch kaiserliche Truppen 1627, nahezu vollständig niedergebrannt. Die Einwohner von Gorsleben lebten hauptsächlich von der Land- und Viehwirtschaft, früher auch von Weinanbau am Südhang der Schmücke. Träger der Landwirtschaft waren Rittergüter, das Kloster und freie Bauern. Der Ort gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Sachsenburg. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam er zu Preußen und wurde 1816 dem Landkreis Eckartsberga im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.

Aus dem Ersten Weltkrieg kehrten 46, aus dem Zweiten Weltkrieg 79 Soldaten aus Gorsleben nicht zurück. Ab Januar 1945 strömten Flüchtlinge aus den Ostgebieten auch nach Gorsleben, darunter ein Treck aus einem schlesischen Dorf. Im April 1945 lag Gorsleben 3 Tage und Nächte lang zwischen Verteidigungsstellungen der Wehrmacht auf der Schmücke und US-Truppen, die mit der Folge von Bränden auch den Ort mit Artillerie beschossen. Dann wurde er durch einen Parlamentär übergeben. Heimlich brachten Frauen aus dem Ort versprengten Soldaten auf der Schmücke unter Lebensgefahr Zivilkleidung. Im Juli 1945 wurde die amerikanische Besatzung durch die Rote Armee abgelöst. Die Rittergutsbesitzer wurden entschädigungslos enteignet und – mit Ausnahme einer Witwe mit 3 Kindern – binnen 24 Stunden des Kreises verwiesen.

1960 folgte die Zwangskollektivierung der bäuerlichen Landwirtschaft. Im Zusammenhang mit Meliorierung und zum Hochwasserschutz wurden die Unstrut und die hier mündende Lossa umgeleitet. Nach der Wende und Wiedervereinigung wurde auch in Gorsleben viel restauriert und neu gebaut, neue Betriebe entstanden. Hauptprobleme sind die Arbeitslosigkeit sowie der Bevölkerungsverlust durch drastischen Rückgang der Geburtenrate und Abwanderung junger Menschen.

Am 1. Januar 2019 schlossen sich die Gemeinden Gorsleben, Bretleben, Hauteroda, Heldrungen, Hemleben und Oldisleben zur neuen Stadt und Landgemeinde An der Schmücke zusammen. Die Gemeinde Gorsleben gehörte der Verwaltungsgemeinschaft An der Schmücke an.

 
Karte (Kartografie) - Gorsleben
Land (Geographie) - Deutschland
Flagge Deutschlands
Deutschland (Vollform des Staatennamens seit 1949: Bundesrepublik Deutschland) ist ein Bundesstaat in Mitteleuropa. Er hat 16 Bundesländer und ist als freiheitlich-demokratischer und sozialer Rechtsstaat verfasst. Die 1949 gegründete Bundesrepublik Deutschland stellt die jüngste Ausprägung des 1871 erstmals begründeten deutschen Nationalstaates dar. Bundeshauptstadt und Regierungssitz ist Berlin. Deutschland grenzt an neun Staaten, es hat Anteil an der Nord- und Ostsee im Norden sowie dem Bodensee und den Alpen im Süden. Es liegt in der gemäßigten Klimazone und verfügt über 16 National- und mehr als 100 Naturparks.

Das heutige Deutschland hat gut 84 Millionen Einwohner und zählt bei einer Fläche von 357.588 Quadratkilometern mit durchschnittlich 232 Einwohnern pro Quadratkilometer zu den dicht besiedelten Flächenstaaten. Die bevölkerungsreichste deutsche Stadt ist Berlin; weitere Metropolen mit mehr als einer Million Einwohnern sind Hamburg, München und Köln; der größte Ballungsraum ist das Ruhrgebiet. Frankfurt am Main ist als europäisches Finanzzentrum von globaler Bedeutung. Die Geburtenrate liegt bei 1,58 Kindern pro Frau (2021).
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